Mehr als 24.000 Menschen, die 1985 in Deutschland geboren wurden, werden ihren 40. Geburtstag nicht feiern können, weil sie vorher durch Unfall oder Krankheit sterben. Den 50. erleben sogar mehr als 32.000 Menschen nicht, so eine Schätzung auf Daten des Statistischen Bundesamts. Jeder dieser frühen Todesfälle kann für die hinterbliebenen Partner und Kinder zum finanziellen Problem werden, vor allem wenn der Haupternährer stirbt. Dabei kann man über eine Risikolebensversicherung vorsorgen. Sie bietet bereits nach Zahlung der ersten Prämie Schutz. Dafür gibt es kein Geld zurück, wenn der Ernstfall in der Laufzeit nicht eintritt. "Als reiner Risikoschutz ist der Vertrag günstig", erläutert Versicherungsberater Georg Pitzl aus Bobingen. Ziel der Versicherung ist es, den Hinterbliebenen möglichst lange den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Dafür reichen die üblichen Versicherungssummen allerdings nicht. Noch 2013 hatten die Deutschen ihr Leben im Schnitt mit lediglich 67.572 Euro versichert, wie eine Erhebung des Branchenblatts Map-Report zeigt. "Damit kommt man nicht weit", so Chefredakteur Reinhard Klages. Er rät, mindestens das Bruttoeinkommen von fünf Jahren abzusichern, dazu die Verpflichtungen aus einem Immobilienkredit. Mit einem Einkommen von 3.000 Euro und einer Hausfinanzierung von rund 1.000 Euro pro Monat, liegt der Absicherungsbedarf bei rund 240.000 Euro. Das Problem: Wer erst einmal mit geringeren Summen einsteigt und später aufstocken möchte, kann das nicht ohne Gesundheitsprüfung. Wer dann krank ist, muss mit einem Risikozuschlag oder gar eine Ablehnung rechnen. Daher sollte man sich frühzeitig ausreichend absichern. Sogenannte Nachversicherungsgarantien, mit denen heute Komfortverträge ausgestattet sind, reichen nicht immer.
ÖKO-TEST hat den Markt der Risikolebensversicherungen unter die Lupe genommen. Unterstützt wurden wir dabei von Versicherungsberater Georg Pitzl. Untersucht und beurteilt wurden acht Modellfälle von 60 Anbietern. Somit kamen insgesamt 480 Tarife auf den Prüfstand. Eine ganze Reihe von Versicherern hat die Verifizierung oder Ergänzung der am Markt erhobenen Daten verweigert. Die Ergebnisse haben wir trotzdem dargestellt. Einen Bewertung muss aber entfallen, denn die Ergebnisse sind mit Unsicherheiten behaftet.
Das Testergebnis
Enorme Preisunterschiede. Insgesamt sieben der bewerteten Versicherer bieten einem 30-jährigen kaufmännischen Angestellten (Frau oder Mann, da es nur noch Unisex-Tarife gibt), der nicht raucht, eine Todesfallleistung von 250.000 Euro für eine Jahresprämie von weniger als 200 Euro an. Dagegen verlangt die Ergo Leben von der Musterfall-Kauffrau mit 419 Euro fast dreimal so viel wie der günstigste Anbieter.
Meist Onlinetestsieger. 37 der untersuchten und bewerteten 328 Tarife erreichten den ersten Rang. Absoluter Testsieger ist die Community Life. Das Start-up, hinter dem die Swiss-Re-Tochter Iptiq Life aus Luxemburg steckt, ist...