Netzagentur zieht Millionen problematische Produkte aus dem Verkehr

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 01.02.2024

Netzagentur nimmt Tausende gefährliche Produkte vom Markt
Foto: Marius Becker/dpa

Manche Elektronik ist im Internet billig zu haben – zu billig, könnte man meinen. Denn ein Teil davon entspricht nicht EU-Sicherheitskriterien. Das ruft eine Bonner Behörde immer wieder auf den Plan.

Ob Funksteckdosen, bei denen ein Stromschlag droht, fehlerhafte Stromsparboxen oder Spannungsumwandler namens Wechselrichter, die Funkdienste von Polizei und Feuerwehr stören: Illegale und gefährliche Elektroartikel sind im vergangenen Jahr in Deutschland im deutlich größeren Umfang zu kaufen gewesen als zuvor.

2023 habe man 8.100 Gerätetypen und damit insgesamt mehr als 73 Millionen einzelne Produkte vom Markt genommen, teilte die Bundesnetzagentur heute mit. 2022 seien es 8.200 Gerätetypen mit einer Gesamtstückzahl von nur 16 Millionen gewesen. Häufig fehlen Herstellerangaben, die für den Verkauf in Deutschland nötig sind.

Über 70 Millionen Produkte aus dem Verkehr gezogen

"Der Trend unzulässiger und risikobehafteter Produkte aus Drittstaaten setzt sich fort", erklärte Behördenpräsident Klaus Müller. In Zusammenarbeit mit Betreibern von Online-Plattformen sei es gelungen, den Internet-Verkauf von Millionen Produkte zu stoppen. "So schützen wir Verbraucherinnen und Verbraucher vor unzulässigen Produkten."

Ein Grund für den Anstieg wurde nicht genannt. Die Zahlen schwanken, 2021 wurden 1.936 Angebote mit einer Stückzahl von insgesamt 21 Millionen beseitigt. Die unterschiedlichen Werte gehen auch darauf zurück, dass in manchen Jahren Elektronikartikel auffallen, die in einer großen Stückzahl auf Lager liegen, und es in anderen Jahren Produkte sind mit nur relativ geringen Verkaufsvolumina.

Um das Problem in den Griff zu bekommen und das Risiko durch gefährliche Produkte für Verbraucher zu minimieren, arbeitet die Bundesnetzagentur Hand in Hand mit dem Zoll. Dieser meldete der Bonner Behörde im vergangenen Jahr 5.116 Warensendungen, von denen 92 Prozent nach Prüfung keine Freigabe erhielten. 2022 waren 4.800 Warensendungen gemeldet worden, von denen bei 91 Prozent die Weitergabe verweigert wurde.

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